„Was für ein schöner Sommer“.  Kann man das mit frohem Herzen noch sagen?

Das Extremwetter ist zur Selbstverständlichkeit geworden : Dürre, Waldschäden, Waldbrände, Überschwemmungen, Hagel, Sturm, heute kalt morgen heiß und obendrauf auch noch Corona.

Die Erde wehrt sich!

Mit dem Wissen der hier geschilderten Zusammenhänge lässt sich nachvollziehbar begreifen warum wir verantwortlich JETZT handeln müssen und es keinen alternativen Ausweg gibt.

Dankeschön an den Diplom-Meteorologen Sven Plöger.

REDEN SIE NICHT NUR ÜBER DAS WETTER – VERÄNDERN SIE DAS KLIMA!

Sven Ploeger ziehteuchwarmaneswirdheissSven Plöger

Zieht Euch warm an, es wird heiss!

Westend Verlag, 318 Seiten., 19,95 €, ISBN  978-3-86489-286-8

 

Im ersten Teil des Buches geht es um eine klare und ehrliche Bestandsaufnahme auch mit Wetterbeispielen, die es so noch nie gegeben hat: Dezember 2019 in Rosenheim werden 19 Grad gemessen, in Australien 45 Grad im Schatten, teilweise sogar 50 Grad. Das völlig ausgetrocknete Land brennt und es entstehen Feuerstürme. Natürlich forderte das Menschenleben, aber obendrein hat es 1,25 M i l l i a r d e n Tieren das Leben gekostet.

Was mal klar gesagt werden muss:

Der Mensch nimmt sich leider viel zu wichtig und die Gesetze sind entsprechend, so dass Tierleben nicht annähernd so viel Bedeutung zugemessen wird, wie Menschenleben. Ist das gerecht?

Wer ist es denn, der sich den Lebensumständen und der Natur widerspruchslos anpasst und nur so viel nimmt, wie er für das eigene Überleben braucht? Die Tiere.
Wer war denn zuerst auf dieser wunderbaren Welt? Die Tiere.
Wer hat denn – leider immer noch größtenteils – überhaupt keinen Respekt vor Umwelt und Natur und denkt nur an eigene materielle Bedürfnisse, auch auf Kosten von Lebensgrundlagen anderer? Der Mensch.
Wer hat also die eigentlich größere Berechtigung hier auf Erden zu leben? Die Tiere.

Kann uns die Coronakrise beim Umgang mit dem Klimawandel helfen?
Was hat unser Wetter damit zu tun?
(Seite 14 – 22)
Sowohl bei Corona als auch beim Klimawandel handelt es sich um weltweite Ereignisse, die an keiner Grenze halt machen. Wir merken bei Corona, wir sind nicht machtlos, sondern können die Ausbreitung durch Maßnahmen steuern und eindämmen. Genauso funktioniert es auch mit dem Klimawandel. Nur wo bleiben die Maßnahmen und deren Umsetzung ? Wir meinen, dass wir beim Klimawandel mehr Zeit haben, aber das ist der Irrtum. Der Klimawandel findet statt und wir merken es nur nicht ständig ganz direkt. In unserem Bewusstsein geht dann die Alarmglocke an, wenn das Wetter uns die katastrophale Entwicklung in Erinnerung ruft.

Die Reaktionen auf Corona und Klimawandel sind trotz besserem Wissen extrem unterschiedlich:

Bei Corona hören wir auf die Wissenschaft, die in Teilen übrigens schon vor vielen Jahren diese Pandemie vorausgesagt haben als Folge der Ausbeutung unseres Planeten . Bei Corona akzeptieren wir, dass wir handeln müssen Beim Klimawandel ist diese Akzeptanz keinesfalls dieselbe. Diese Einstellung führt in die Katastrophe.
Warum ergreifen wir hierbei keine Sofortmaßnahmen???
Die Klimaforschung hat diese Wetterszenarien immer wieder vorausgesagt und bereits im Februar 1979 konnte man in der Tagesschau einen Beitrag sehen, in dem die Erwärmung der Atmosphäre, die wir jetzt erleben, auf die menschengemachten Treibhausgasemissionen zurückgeführt und die Folgen sehr treffend eingeschätzt wurden. Warum duckt sich die Politik vor den Klimaschutzbremsern, die skrupellos nur Ihren absurden Euro-Reichtum im Sinn haben?

Warum wir viel wissen, aber nicht danach handeln?
(Seite 34-62)

Feststellung:
Wir haben einen Klimawandel und wir sind maßgeblich dafür verantwortlich.
Wir lieben unsere Kinder und Enkel. „Nach mir die Sintflut“ ist zutiefst unanständig.
Lösungsmöglichkeiten, die leider - n o c h immer - nicht konsequent ergriffen werden:
Wir brauchen Optimismus, um die große Herausforderung meistern zu können

  1. Wir müssen die Bevölkerungszunahme in den Griff bekommen.
  2. Weltklimakonferenzen dürfen nicht von Bremsern boykottiert werden.
  3. Forschung und Technik können Bedingungen schaffen, dass der ganz normale Alltag umweltfreundlicher wird.
  4. Wir müssen unser Verhalten ändern. Nur mit Freiwilligkeit und Appellen schaffen wir es nicht, wie bereits bewiesen.
  5. Alternativen müssen aufgezeigt und attraktiv gemacht werden.
  6. Es wird einiges an Geld investiert werden müssen.
  7. Die Berichterstattung über den Klimawandel muss auf den Prüfstand.
  8. Prozesse müssen beschleunigt werden.

Statt Sofortmaßnahmen ruht man sich auf der Neigung aus, gesättigt auf dem Sockel des Luxus zu sitzen und in untätiger Angststarre von dort herab zu schauen. Schluss damit!!!

NEIN, es darf nicht länger Tabu-Thema sein:
Wenn wir das Problem der Bevölkerungszunahme nicht lösen, wird es all unsere Probleme unlösbar machen. Veränderungen müssen her – und zwar schnell – im Lebensstil und auch in der Verteilung der Güter. Vernünftige Entwicklungspolitik reduziert den globalen Bevölkerungszuwachs (Verhütung, Abtreibung, Selbstbestimmung aller Frauen) und ist somit natürlich ein Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz.
UND : Nicht die ärmliche Bevölkerung unseres Planeten erzeugt die größte Klimaverschmutzung, sondern die liegt eindeutig auf der Seite der Industrienationen. Zu denen gehören eindeutig wir.
Wir dürfen uns schämen ob des gleichgültigen Verhaltens vieler in unserem Staat.

Klimakonferenzen / Co2-Berechnungen irreführend / Einfluss auf unser Verhalten
(Seite 41-56)

Klimakonferenzen – viel Gerede und wenig Erfolg. Woran liegt das ?  Die Bremser geben den Ton an, da es heute noch Vorschrift ist, dass Beschlüsse immer einstimmig getragen werden müssen.Das kommt natürlich nicht zustande und so kommt es am Ende nur zu verwaschenen Minimal-aussagen, man verliert das Interesse und fragt sich wozu solche Konferenzen denn überhaupt abgehalten werden, wenn sie nichts bewirken. Die Systematik gehört dringend auf den Prüfstand.

Es müssten dort nur die agieren, die positiv einwirken wollen und die Bremser und Verhinderer sollten dort überhaupt keinen Platz haben. Müssten nicht Rechte und Pflichten gegenüber der Atmosphäre gerecht auf alle Menschen verteilt sein ? Doch es zeigt sich, dass global und in den einzelnen Nationen die sogenannten Wohlhabenderen auch diejenigen sind, die weit über dem Schnitt Treibhausgase emittieren. Falschdarstellungen bzw. -zurechnungen sollen denn wohl von den Großsündern ablenken.

Beispiel PALAU:
Der Inselstaat liegt mit 57 Tonnen Co2-Ausstoß pro Kopf weltweit auf Platz 1. Wie das?
Flugzeuge und Kreuzfahrtschiffe, die jede Menge Touristen zu den rund 500 Inseln transportieren werden den
17700 Einwohnern zugerechnet. So sieht die Bilanz doch gleich viel angenehmer für die Kreuzfahrtbetreiber und Fluggesellschaften und deren massenhafter Kundschaft aus, die die eigentlichen Umweltverschmutzer sind.
Unglaublich erschreckend, dass kein Gesetz der Welt solche Machenschaften verbietet.

Sven Plögers klar verständlicher Lösungsvorschlag:
Wäre es nicht allemal besser, wenn jemand dadurch richtig reich würde, dass er die Umwelt sauber hält, anstatt ihr zu schaden? Das erreichen wir mit Regeln, die unser Verhalten steuern. Sich auf solche Regeln weltweit politisch zu einigen, sollte die Aufgabe bei den großen Klimakonferenzen sein – wie schon gesagt unter Ausschluss der Bremser und Verhinderer.

Muss nicht auch jeder selbst etwas ändern?
Ist Freiwilligkeit der richtige Weg oder braucht es Regeln?
(Seite 57 – 76)

Erst einmal ganz klar: Wir, die Verursacher, müssen auf jeden Fall etwas verändern und die Summe vieler kleiner Veränderungen sorgt am Ende für einen wichtigen und notwendigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
Die freiheitverwöhnte Gesellschaft Deutschlands mit der angewöhnten Mentalität „Ich will alles zur Verfügung haben, auf nichts verzichten, lasse mir nichts vorschreiben“ sorgt mehrheitlich für die Zerstörung unserer Umwelt durch ihre Rücksichtslosigkeit.
Die Politik – man möchte ja wiedergewählt werden und nicht allzu sehr kritisch attackiert werden – setzt auf Freiwilligkeit und Apelle.
Klappt das? NEIN!

Umfrageergebnis 2018: Weltweit 67 und in Deutschland 71 % der Menschen sehen den Klimawandel als größte Bedrohung für unseren Wohlstand. Daraus sollte eigentlich resultieren, dass man freiwillig sein bisheriges Lebensverhalten ändert. Weit gefehlt. 2019 gab es soviel Flug- und Kreuzfahrtreisen wie nie zuvor und auch eine nie dagewesene Zulassung von Neuwagen. So sieht die Realität der Freiwilligkeit aus.

Es braucht Regeln – hart und ehrlich:
Es gab schon immer Regeln, um das Zusammenleben zu gestalten und Ungerechtigkeiten zu minimieren.
Beispiele:
Man darf nicht betrunken Auto fahren - weniger Verkehrstote.
Kündigungsschutzgesetz – Arbeitnehmer durften nicht einfach mehr grundlos entlassen werden.
Tarifverträge und Mindestlöhne für mehr Gerechtigkeit den Arbeitnehmern gegenüber und und und.
Das sind doch alles Regeln von denen wir profitieren und die wir uns nicht mehr wegwünschen, um
der Willkür anderer nicht ausgesetzt zu sein.

GENAUSO BRAUCHT ES NUN REGELN, UM DIE AUSBEUTUNG DER NATUR ZU BEGRENZEN UND DEN SCHADEN VON DER ÄRMEREN BEVÖLKERUNG AUF UNSERER ERDE ZU VERRINGERN UND DIE FOLGEN DES KLIMAWANDELS NICHT AUF NACHKOMMENDE GENERATIONEN ZU VERSCHIEBEN!

Den Klimawandel verstehen
(Seite 78 - 168)

In diesem Kapitel zeigt Sven Plöger uns den Unterschied zwischen Wetter und Klima auf. Ganz wesentlich hierbei ist, dass wir Wetter fühlen und erleben können und Klima eben nicht. Daher sind auch die Reaktionen sehr unterschiedlich. Wir nehmen wohl wahr, dass sich unser Wetter verändert und man sich beispielsweise gar nicht mehr auf Jahreszeiten verlassen kann, dennoch sind gleichzeitig unsere Reaktionen auf Klima und alles was damit zusammenhängt eher zurückhaltend, weil nicht so nah.

Wissenschaftlich bewiesen ist die immer größere Beschleunigung des Klimawandels, was wir jetzt und in Zukunft durch Extremwetterbedingungen direkt spüren, spüren werden. „Dann fliegen wir eben in die Sonne und kaufen uns das Wetter, dass wir uns wünschen“ ist neben der oben erwähnten Klima- und Umweltzerstörung auch keine nachhaltige Lösung, denn die meiste Zeit des Jahres sind wir nun mal nicht im Urlaub sondern ganz konkret von den Wetterbedingungen an unserem Wohnort betroffen und abhängig.

Dem Leser wird sehr klar und verständlich veranschaulicht, wie alles mit einander verbunden ist:
Ozeane, Atmosphäre, Flora, Fauna, Bevölkerungszuwachs, Luftströme und Meeresströme und auch die Auswirkungen auf die Gesamtheit, wenn nur an einer Stelle eine Veränderung auftritt.
Das kennen wir doch auch ganz direkt von uns selbst. Lesen wir beispielsweise gute Bücher anstelle von Unterhaltungs-Zeitschriften, dann ändert sich unsere geistige Einstellung, was wiederum Auswirkung auf unser tägliches Handeln hat. Mit einmal stellen wir Dinge in Frage, die wir zuvor ganz selbstverständlich fanden und überhaupt nicht hinterfragt haben. Erste kleine Veränderungen führen zu umfangreicheren und nicht selten sehen wir uns nach einer längeren Entwicklungsphase mit vielleicht völlig anderer Ernährung, anderen Wünschen an Konsum und Urlaub und auch mit anderem sozialen Umfeld, z.B. interessanten Menschen mit denen wir uns erfüllend austauschen können anstelle von oberflächlichem Smalltalk.

Genau auf diese Weise vollziehen sich doch auch Veränderungen und Entwicklungen in unserer Natur. Schädliche Handlungsweisen durch die Zivilisationsgesellschaften wirken sich insgesamt global aus, wo Menschen, Tiere und Pflanzen betroffen sind, die überhaupt nicht schuldig sind. Das ist in höchstem Maße unfair und moralisch verwerflich.

Verständlich und nachvollziehbar erklärt Herr Plöger beide Treibhauseffekte auf unserer Erde.
Der natürliche Treibhauseffekt schafft die Voraussetzungen für das Leben, wie wir es bisher kannten und größtenteils auch noch kennen mit auch Klimaveränderungen, die es schon immer gab
(Seite 93 - 113 Vom Urknall zum Menschen – einmal durch die Klimageschichte).

Hinzu gekommen ist inzwischen leider auch der anthropogene Treibhauseffekt, der menschengemachte eben.
Wir nehmen durch unser Verhalten – CO2, Plastikmüll in den Ozeanen etc. - massiv Einfluss auf den vorher ausschließlich natürlichen Treibhauseffekt. Im natürlichen Klimawandel war Zeit und Raum für Anpassung, im jetzigen, rasanten Klimawandelgeschehen wird Anpassung von Natur und Tierwelt schwierig bis unmöglich.
Kann es da sein, dass es als nicht so gravierend abgetan wird? Wieso maßen wir uns an, uns als höheregestellte Wesen dieser Welt zu sehen?
Wir, die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten, die größtenteils jedenfalls eine Anpassung an die natürlichen Umweltbedingungen ablehnen. Ja, genau: Wir erleben es doch täglich im kleinen, ganz persönlichen Bereich wie auch im großen, gesellschaftlichen Rahmen. Menschen passen sich nicht an, sondern zerstören, vergiften, verändern wo es nur geht, um sich der Anpassung zu entziehen. Durch oft absurde, überflüssige Bedürfnisbefriedigung und Bequemlichkeit sind die heutigen Probleme doch erst entstanden. Mit welcher Arroganz und Rücksichtslosigkeit zerstören wir Lebensräume anderer Kulturen und unsere notwendige Artenvielfalt? Denn es dürfte auch dem letzten klar sein, dass jede dieser Handlungen eine Auswirkung auf die Gesamtheit hat. Nur weil wir den Wassermangel in Afrika, die 50 Grad-„Sommer-Temperaturen“ in Indien nicht direkt spüren, sind sie dennoch da. Selbstgerecht hetzt unsere Gesellschaft durch den Alltag . „ich brauche dann aber die Entspannung im Hotel mit Pool etc.“ „ich habe keine Zeit mir um Umweltschutz Gedanken zu machen“. Schamlos nennt man es „wunderschönen Urlaub“, wenn Menschen und Tiere und deren Lebensräumen größtmöglicher Schaden zugefügt wird.

Aber Rede hin oder her: Der menschengemachte Anteil am Klimawandel ist erheblich und daher auch unsere Verantwortung. Wo in der Geschichte auch in Extremphasen der natürlichen Klimaveränderungen die Evolution immer einen Weg fand, ist das beim jetzigen Klimawandel-geschehen eben nicht der Fall und die Ursache liegt ganz vorne daran, dass der Mensch in der Natur zu viel verändert und ihr großen Schaden zufügt.
Es spricht ja überhaupt nichts dagegen sich beispielweise andere Gebiete der Welt anzusehen und zu erleben, aber warum mit Hotelbequemlichkeit a la Germany anstelle mit Rucksack und Moskitonetz in entsprechenden Unterkünften, die wandernd zu erreichen sind und eben nicht dafür jede Menge Natur zubetoniert wird um die Touristen ohne anstrengenden Fußmarsch ans begehrte Ziel zum Einsammeln diverser Guckerlebnisse zu bringen?

Was unser Klima bestimmt
(Seine 119 – 168)

Auf diesen Seiten erläutert Sven Plöger einfach und verständlich das Zusammenspiel von Sonnenstrahlung, Verteilung von Land und Wasser, Zusammensetzung der Erdatmosphäre, Kreisläufe und Zirkulationssystem auf unserer Erde und in unserer Atmosphäre sowie verschiedene Meeres-strömungen, um begreifbarer zu machen, was es bedeutet, dass der Mensch mehr und mehr in die Klimageschichte eingreift.

Wie wir als Gesellschaft mit einem solch zukunftsentscheidenden und generationsübergreifenden Thema umgehen, hat mehr mit der menschlichen Psyche und den Zwängen unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems zu tun als mit Naturwissenschaft - LEIDER! führt Autor Sven Plöger im Kapitel Klimawandel vermitteln (Seite 170 – 196) aus, indem er die Herangehensweise der Klimawandelleugner darstellt, die eine ganz eigene Lobby praktizieren. Hierbei wichtig wird die Macht der Medien verdeutlicht.

Fazit:
Wenn man den Erkenntnissen der Klimaforschung akzeptiert, muss man als Gesellschaft einiges ändern. Ausgesprochene Wünsche, etwa bei Befragungen, gehen jedoch bei weitem nicht konform mit dem Handeln unserer Gesellschaft. Wieviel Druck von außen – in Form von enormen Folgeschäden des Klimawandels – benötigen wir, um umzudenken?

Schon spürbar, sichtbar und nachweisbar ständig mit Negativtrend für unseren Planeten in Bewegung sind bereits Wetterveränderungen:

  • Dürre bzw. Überschwemmungen
  • Die Temperatur-Erwärmung der letzten 50 Jahre ist doppelt so hoch wie in den 100 Jahren davor
  • Eisschmelze und Anstieg des Meeresspiegels
  • Trockenheiten und Ernteausfälle sowie Wassermangel
  • Abtauen des Permafrostbodens

Diese Veränderungen werden zunehmen, wenn nicht bei den Treibhausgasemissionen rasch und konsequent gegengesteuert wird.

Die Geschwindigkeit der derzeitigen Veränderungen bringt viele Lebewesen an die Grenze Ihrer Anpassungs-fähigkeit. Obendrein sind Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen vom Menschen in großem Umfang minimiert worden. 50 % der Landoberfläche des Planeten stehen unter der Nutzung des Menschen. Wenn e i n e Rasse für sich derart viel Lebensraum beansprucht ist das eine Unausgewogenheit, die in einer Katastrophe enden muss und nicht zuletzt auch unseren Weltfrieden bedroht. Wie wird man den Flüchtlingsströmen begegnet, wenn weiterhin so rücksichtslos Lebensgrundlagen unserer Mitmenschen in anderen Gebieten dieser Erde geschädigt, ja vernichtet werden?

Wo bleibt unsere mitmenschliche Moral? Welcher Arroganz will man sich noch zusätzlich schuldig machen?
Ist es nicht ohnehin schon beschämend genug, dass ein Großteil einer Gesellschaft wie bei uns in Deutschland die absurdesten und lebensüberflüssigsten Bedürfnisse wichtig findet auch auf Kosten hungernder, sterbender Mitmenschen?

Beispiellos erschreckend:

  • Deutschland ist mit jährlich einer viertel Tonne Papierverbrauch pro Kopf absolute Weltspitze. Deutschland – wir als Gesellschaft – nehmen also einen unverantwortlichen Platz bei der Waldvernichtung ein.
  • Deutschland nahm 2018 in Europa Platz 1 ein bei den klimaschädlichsten Neuzulassungen von Fahrzeugen.
  • In Deutschlands Privathaushalten werden jährlich 7,4 Millionen Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen.
  • Deutschland belegt Platz 5, die EU Platz 2, wenn es um die klimaschädlichste Fortbewegungsform, nämlich das Fliegen geht.
  • Deutschland als „Verreise gern – Gesellschaft“ trägt dazu bei, dass durch CO2- und Schwefelemissionen die Weltmeere versauern.

Beispiellos egozentrisch
sprechen die Zahlen bei den Kreuzfahrten Bände, was ein Großteil unserer Gesellschaft bereit ist für kurzzeitiges Vergnügen an Klima- und Umweltschäden in Kauf zu nehmen. 1990 entschieden sich 4 Millionen Menschen für diese Art des Reisens, heute sind es bereits 30 Millionen Menschen.

Der Wettlauf zum Klimaziel – was jetzt zu tun ist
(Seite 220 – 300)

  • Rebound-Effekt „Wenn Geräte immer stromsparender werden, dann können wir doch auch ganz viele im Haus haben“ = Die Menge der Geräte sorgt dann dafür, dass reinweg gar kein Strom eingespart wird
  • „cradle to cradle“ = Das Lebensende eines Produktes ist gleichzeitig der Anfang eines neuen = elektrische Geräte werden nicht vom Hersteller verkauft, sondern vermietet, nach einer vereinbarten Nutzungszeit zurückgenommen und für die Wiederverwertung flott gemacht = Geräte mit schlechter Qualität, die zu schnellem Wiederkauf gedacht sind wären dann nicht mehr attraktiv, würden verschwinden.
  • Die Bedeutung der Wälder, Moore und Meere
  • Stellschrauben Heizen, Stromfresser Internet und unsere Ernährung

„Was können wir tun?“ „Was brauchen wir noch?“ sind Inhalt dieses anregenden Kapitels. Und es ist doch gar nicht so kompliziert. Nicht soviel reden, sondern anpacken damit die größte Herausforderung der Menschheit erfolgreich bewältigt wird. Dann können wir uns jubelnd in die Arme fallen ob der gemeinsamen Erreichten, anstelle von Abstand halten und Maske tragen.

Schlusswort

Sven Plöger schafft es meteorologisches Fachwissen für Jedermann zu erklären und umfangreich sowie ohne erhobenen Zeigefinger bis in die Tiefe hinein zu informieren. Mir ist beim Lesen klargeworden, dass hier auch ein großes Defizit liegt: Verständliche und im Umfang übersichtliche Informationen zum großen Thema Klimaschutz. Hier sind die Medien gefordert, aber leider immer noch stark beeinflussbar – Klimaschutzleugner-Lobby – anstelle von unparteiisch.
Mich jedenfalls hat dieses Buch bereichert und mir Einblicke in die Zusammenhänge unserer Natur verschafft, die mir vorher gar nicht klar waren.
Nur die Vielfalt, die nicht gestörten Abläufe garantieren ein langes, gutes und schönes Leben für alle Geschöpfe auf dieser Erde. Das wünsche ich mir von Herzen. Ähnlich unserem Körpersystem, dass auch nur dann gesund bleibt und ein langes Leben verspricht, wenn wir es gut behandeln und nicht ausbeuten bis es nur noch mit Krankheit oder Zusammenbruch reagieren kann.