Wir befinden uns auf dem Weg zum Kollaps

von Gisela Hänig

Was wir alles nicht mitbekommen. Wie wir zum Instrument der kapitalistischen Gelüste werden. Was steckt hinter der Fassade und wie können wir uns dem entziehen? Finanzeliten treiben die Zerstörung von Gesellschaft, Umwelt und Demokratie an. Sie streben mit der Unterstützung von Politik und Medien die Kontrolle über das Kapital an.

Es ist nicht die Frage, ob wir einen Gesellschafts-, Wirtschafts- und Umweltkollaps erleben werden, sondern nur die Frage wann. Es bleibt nur noch wenig Zeit, sich auf eine der größten Krisen aller Zeiten vorzubereiten.

GerGroessteCrashAllerZeiten

Marc Friedrich und Matthias Weik

Der größte Crash aller Zeiten

Eichhorn-Verlag, ISBN 978-3-8479-0669-8

 

Das Buch will aufdecken und Einblicke geben in Zusammenhänge, die für den Normalsterblichen nicht vorstellbar sind. „ Was glauben Sie, was in diesem Land los wäre, wenn mehr Menschen begreifen würden, was hier los ist? “ (Volker Pispers). Die Autoren Marc Friedrich und Matthias Weik machen klar und schonungslos auf kommende Entwicklungen aufmerksam und geben Anleitung und Motivation, wie wir uns auf die große Krise bestmöglich vorbereiten können.

 

Eliteproblem

(Seite 18)

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Nicht nur in unserem Land, sondern global herrscht eine kleine Elite in allen Bereichen, ob Wirtschaft, Politik, Religion, Sport, Medien, Showbusiness oder Rechtsprechung. Die Macht dieser Elite ist überall präsent und beeinflusst alles. Sie häuft dabei absurde Reichtümer an. Gnadenlos plündert sie unseren Planeten und bereichert sich scham- und rücksichtslos auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt. Und die Politik gehorcht, lässt sich instrumentalisieren für diese zerstörerischen Machtbegierden. 

Dass hierzu ausschließlich wir Bürger zur Kasse gebeten werden, ist schon im Kleinen ersichtlich. Beispiele: Bankgebühren steigen, Altverträge werden gekündigt oder durch Gesetzesänderungen verändert oder aufgehoben. Wir werden geradezu gedrängt zu bargeldlosem Zahlen. Ziel ist die totale Kontrolle über die Gesellschaft und über jeden Einzelnen, um sich willkürlich Zugriff auf das Geld aller zu verschaffen. Fehler in der Finanz- und Haushaltsführung des Staates sollen auf Kosten der Bürger bereinigt werden.

(Seite 21 – 31) 

Die Corona-Krise enthüllt das Szenario: Eine Haushalts- und Finanzpolitik, die weder nachhaltig noch strukturiert in der Zielsetzung agiert, um krisenfähig zu sein, setzt auf weitere Verschuldung und unüberschaubare Rückzahlungsmodalitäten. Wieder Verträge, wieder Vereinbarungen, wieder Versprechungen, deren Einhaltung weder realistisch noch durchdacht ist. Das wird einmal mehr in Chaos und Nichterfüllung münden.

(S. 33 – 46)

 

Was können wir tun?

Aufmerksam bleiben, dem Bauchgefühl folgen. Corona bringt es schon an den Tag: Schulden von immenser Höhe zur Rettung der Wirtschaft in Deutschland und Europa. Das sollte uns nachdenklich stimmen. Solche Beträge übersteigen bei weitem das, was ein Staat erwirtschaften kann, also wie soll eine Rückzahlung aussehen ? Immer mehr Geld drucken und die Staatsschulden auf dem Papier erhöhen ist keine Lösung. Das können wir uns doch ganz einfach mit unserem eigenen Haushalt erklären. Wo würden wir denn hinsteuern, wenn wir bei mal knapper Kasse nur neue Kredite aufnehmen würden ?

  

Der Euro wird scheitern

(S. 33 – 46 )

Europa könnte eine lebendige, kooperierende, engagierte Staatengemeinschaft sein, aber unter dem Druck der Wirtschafts-Lobby stehen viele Länder unter Dauerstress. Regierungen schaffen es nicht, Ihr Land wirtschaftlich auf ein stabiles Fundament zu stellen, um in der Gemeinschaft als gleichwertiger Partner wahrgenommen zu werden.

Die Europapolitik zeigt nicht, dass verschiedenste Ansätze und Vorstellungen von Gesellschaft und Wirtschaftsleben miteinander kooperieren, sich ergänzen und zu einer wirklichen Staatengemeinschaft zusammenwachsen sollen. Nein, die Lobby der Reichen will Staatenzusammenführung nur unter einem Aspekt: noch mehr Macht. Noch mehr Gewinn.

Das Vertrauen der Gesellschaft in unseren Staat und anderer europäischer Staaten ist am Nullpunkt angekommen. Wo ist das Fundament einer europäischen Euro-Politik ?

Die Autoren zeigen logisch und verständlich auf, was wir spüren, aber noch immer nicht wahrhaben wollen: Das Ende dieser Wirtschaftsgesellschaft und das Ende des Euros sind schon in vollem Gange. Essentielles für unser Leben wie Wohnraum, Energie und Autos wird immer teurer. Die langanhaltende Nullzinsphase sorgt dafür, dass Sparen unsinnig wird, da wegen Inflation und steigenden Bankgebühren immer weniger davon als Kaufkraft übrig bleibt.

Auf den Seiten 57-103 geht es um die Europäische Zentralbank, ihren Einfluss und deren wenig nachhaltig erdachten Methoden zur Errettung von Finanzkrisen in den Europäischen Staaten. Die Hilfen sind in Wirklichkeit nur künstlich erzeugter Aufschub des Zusammenbruchs.

Anmerkung eines Lesers:

Wenn nur die Hälfte dessen eintritt, was dieses Buch logisch offenbart und ankündigt, dann möchte ich auswandern. Aber wohin?

 

Sozialstaat Deutschland - das war einmal

Altersarmut in einem der reichsten Länder der Welt

(Seiten 109 – 143)

Sprachlos und tief beschämt lese ich auf dem Wahlplakat der CDU „Wohlstand für alle“. Der Slogan soll eine politische Richtung vorgeben. Wen aber will man mit dieser Aussage noch beeindrucken? Wenn wir genau hinsehen, müssen wir solche Aussagen in Frage stellen, oder?

Die Kluft zwischen Arm und Reich wird durch die einseitige Politik zugunsten der Eliten immer größer.

In Bayern wird ein 87-jähriger Rentner beim Diebstahl von drei Stück Käse erwischt und gibt als Grund dafür Hunger an. Rund 60.000 ehrenamtlich tätige Menschen engagieren sich in den sogenannten „Tafeln“. Ohne dieses Engagement wäre es für 1,5 Millionen Menschen, die diese Einrichtung täglich in Anspruch nehmen müssen ein schlimmes Los, den Alltag zu meistern. Was zunächst wie eine Ausnahme als Angebot zur Hilfe erschien, ist inzwischen zu einer zukunftsträchtigen Branche angewachsen.

In der Resonanz zur Politik zeigt sich in der Gesellschaft wachsendes Unverständnis zwischen unterschiedlichen Gruppierungen. Hausfrauen und -männer oder Mütter, die sich der Kindererziehung widmen, finden wenig Verständnis bei Selbständigen und Berufstätigen. Auch öffnet sich die Kluft zwischen Alt und Jung. Und so wird Trennung in der Gesellschaft selbstverständlich: Kinder in die Kita, Alte ins Altersheim, Berufstätige in die Arbeitswelt. 

Rücksichtlosigkeit – Ich zuerst – anstelle von Hilfsbereitschaft machen sich breit. Zurück bleibt menschliche Leere.

Dass es um die Rentensicherheit in Deutschland schlecht steht, wird gar nicht erst thematisiert. Die geburtenstarken Jahrgänge sind im Anmarsch aufs Rentenalter und niemand kümmert sich um die Finanzierung. Private Anlagen haben sich schon in der Vergangenheit als Flop erwiesen und bringen bei der derzeitigen Rezession, wenn überhaupt nur einen geringen Rentenbetrag. Versteuerung und Abgaben tragen ihr weiteres dazu bei, um eine einmal positiv erdachte Renten-„Ergänzung“ kaputt zu wirtschaften. Auch hier greift der Staat willkürlich zu, wenn sich die Politik mal wieder im Haushalt verkalkuliert hat. 

Nur noch für den Bürger nicht spürbare Wirtschaftsinvestitionen und die „Löschung“ von akuten Problemen stehen im Fokus. Die dringend notwendige Renovierung von Straßen, Brücken und öffentlichen Gebäuden wird vernachlässigt. Wer nicht in seine eigene Lebensgrundlage investiert, wird sie verlieren.

Was können wir tun?

Besser gefragt was tun die Allermeisten? Wegschauen, verdrängen, mitmachen bei der drohenden Katastrophe. Sie wähnen sich in Sicherheit, denken „noch geht’s mir gut“.

Dazu müssen wir NEIN sagen. Wir haben es in der Hand, etwas zu erschaffen, das die Politik zum umschwenken zwingt. Aufwachen, hinschauen und aktiv werden. So befreien wir uns aus der Opferhaltung. Warum den Banken unser Geld zur Verfügung stellen, wenn wir nichts dafür bekommen? Wenn der Strom ausfällt, sind wir wehrlos. Was gibt es für Alternativen? Und wenn das Geld nichts mehr wert ist: Sachwerte und Tauschobjekte sind das bessere Vermögen. Wir müssen selbst entscheiden wo wir in einigen Jahren stehen wollen und danach zielstrebig handeln anstatt abzuwarten und über uns entscheiden zu lassen.

 

Politik in Deutschland

(S. 144 – 168)

Die Gesellschaft als Zusammenfassung von Einzelgängern und Egoisten erhält in der Politik den Spiegel vorgehalten: Die Parteien regieren ohne Werteinhalte, sind nicht definierbar in Ihrer Haltung und jederzeit bereit alles zu tun, um die Macht zu behalten. Auf der Strecke bleiben das Land, unsere noch zu rettende, wunderbare Umwelt, wir Bürger und unser aller Zukunft.

Ämter und damit Kompetenzen werden oft vergeben an Menschen, die nicht im geringsten die nötigen Voraussetzungen erfüllen. Ein Arbeitnehmer hätte in früheren Zeiten in der freien Wirtschaft niemals einen Job bekommen sobald sich aufzeigt, dass nötige Kenntnisse und vor allem Berufserfahrung fehlen. In der Politik darf jeder jeden Posten ausfüllen wie er mag. Es geht nur um egoistische Ziele, nur um Macht, Karriere und die Versorgung von altgedienten Parteifunktionären mit einträglichen Posten oder in der Höhe völlig überzogenen Pensionen.

In Verwaltung, Finanz- und Gesundheitswesen muss man damit rechnen, dass nicht kompetente, weil niedrig entlohnte Mitarbeiter kaum Auskunft erteilen können. Und so driftet die Schere zwischen Land und Bürgern zu den politisch Verantwortlichen immer weiter auseinander. Interessen unterschiedlichster Natur finden keinen gemeinsamen Nenner mehr.

 

Was können wir tun?

 „Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören, zu kriechen“

Johann Friedrich von Schiller

Ja, wir können Einfluss nehmen!

Wir können uns informieren, z.B. mit diesem Buch

Wir können unseren Teil beitragen, um auf Basis des Resonanzprinzips in eine andere Richtung zu steuern.

Wir können uns mehr für die Gemeinschaft engagieren anstatt als Einzelgänger zu leben.

Wir können teure Freizeitvergnügen durch kostenlose oder preiswerte Zeit für, in und mit unsere Natur ersetzen.

Wir können mit weniger Geld und weniger Arbeitszeit mehr Lebenszeit gewinnen.

Wir können anstelle einer zunehmenden Entfremdung Verständnis und Interesse für Menschen zeigen,

die sich für eine andere, alternative Lebensform entschieden haben.

Wir können anstelle von Konkurrenz das Miteinander suchen und aufeinander zugehen.

Ja, wir können Einfluss nehmen!

 

Niedergang des deutschen Rechtsstaates

Ende der Demokratie

(S. 169 - 183)

Es ist eine der Aufgaben der politischen Führung unseres Landes diese Säule so auszustatten, dass eine reibungslose, zeitnahe und konsequente Urteilsfällung und Strafregelung bei Delikten aller Art gewährleistet ist. Stattdessen wird die Justiz nicht mit ausreichend Personal versorgt. Hinzu kommt ein Gewirr an Regelungen und bürokratischen Vorgängen, die für den Normalbürger weder verstehbar noch nachvollziehbar sind.

Beides zusammen zeigt seine Wirkung, etwa in Verhandlungen zu Delikten, die Jahre zurückliegen. So geschehen, dass ein Hauptzeuge von 89 Jahren am Verhandlungsbeginn fünf Jahre nach der Tat schon verstorben war und nicht mehr gehört werden konnte. Wie grotesk soll es noch werden ?

Die Folge ist die zunehmende Entfremdung des politischen und juristischen Systems von der Bevölkerung. Welche Gefahr für ein rechtsstaatliches und demokratisches Gemeinwesen könnte größer sein? Der Mensch und seine Gemeinschaft – der Staat – werden wie seine Umwelt versachlicht und funktionalisiert.

Am Arbeitsplatz durch Flexibilitätsansprüche des Arbeitgebers anstelle von Einbindung in eine soziale Arbeitsgemeinschaft. Der Arbeitgeber trägt keine Verantwortung für die Versorgung und das Auskommen seiner Arbeitnehmerschaft. Die schuftet Tag um Tag häufig unter großem Stress – also Gesundheitsgefährdung – für die Mehrung der Reichtümer des Arbeitgebers. Nicht einmal die Sicherheit bis zur Rente beschäftigt zu sein wird ihm gewährt. Oder überhaupt eine Rente zu erhalten. Oder dauerhaft seine Familie ernähren zu können. Familie und Freizeit sind bedroht durch Dauerorganisation und anstrengende Arbeitstage, die kaum Zeit für Hobbys oder Entspannung übrig lassen.

Der Staat – und jetzt kommt´s – fordert immer mehr Kontrolle über das Handeln eines jeden in seinen finanziellen Angelegenheiten. Wenige Mächtige wollen, dass unser Bargeld möglichst bald abgeschafft wird, denn dies ist die einzige Möglichkeit, um anonym etwas zu erwerben.

Auf Bankguthaben kann der Staat jederzeit Zugriff nehmen, denn Geld ist nur in unserem Besitz, wenn wir es in der Hand halten oder anderswo aufbewahren als in einem Geldinstitut. Die leiten regelmäßig unsere persönliche Finanzlage an die Behörden weiter. 

Milliarden von Schulden sollen nach Corona die Wirtschaft Europas wieder auf die Beine stellen. Das ist das erklärte Ziel Deutschlands – so Angela Merkel. Das gilt für jeden Einzelnen Staat der Gemeinschaft. Woher soll das Geld denn kommen?

  

Deutschland versagt

Bei der Digitalisierung läuft Deutschland hinterher. Im Finanzwesen und beim Klimaschutz hat Deutschland bitterlich versagt.

(S. 193 – 201 u. S. 205-243)

 

Was können wir tun?

Sich Veränderungen stellen. Geld nicht ungenutzt herumliegen lassen. So nützt es nur den Banken und dem Staat, verliert Kaufkraft und kann durch Gesetze und Erlasse willkürlich vom Staat abgegriffen werden.

Das Zeitalter der Sachwerte bricht an. Sachwerte und Tauschobjekte sind Sicherheiten für die Krise, in der wir stecken und die Ihr volles Ausmaß noch gar nicht erreicht hat. Der größte Crash aller Zeiten steht uns noch bevor und es wird nicht mehr allzuviel Zeit bleiben, also bereiten wir uns JETZT vor. Das Buch geht auf verschiedenste Modelle detailliert ein und stellt einige Lösungsmöglichkeiten vor.

(Seite 245 – 354)

NICHT ZULETZT : Investieren wir lieber in uns selbst. Gesundheit und Können sind Gaben, die einem niemand nehmen kann.

Und am Ende des Buches:

 

Was kommt nach der Demokratie, die schon jetzt stark bröckelt ?

Das Kapitel „Maschinen an die Macht“ verdeutlicht unverblümt, wie die Digitalisierung jetzt und auch in der Zukunft unser Leben radikal verändert. (S, 361 – 378)

Wir steuern auf eine große Krise, aber auch auf eine große Chance zu. Industrie und Finanzwesen, wie wir sie kennen, werden zusammenbrechen. Die haben bisher unseren Wohlstand ausgemacht. Was folgt?

Die Entfremdung zu Kommunikation und zwischenmenschlichen Beziehungen, zu eigener Wahrnehmung, steigt. Was folgt? 

Das Zeitalter der Fremdbestimmung und Manipulation spitzt sich zu bis es keine Steigerung mehr gibt, sondern einen Kollaps. Was folgt?

 

Die große Chance

Ein System neu zu gestalten – weltweit, europaweit. Ein neuer Staat, eine neue Gemeinschaft, ein neues Lebensgefühl als Menschen. Das sind unsere Ziele, nicht die „Rettung der Banken“.

(S. 381 – 388)

 

Die große Chance ergreifen, dann macht Krise Sinn.

 

 

 

Wer sucht, der findet. Bestätigung für die stets weiter auseinander wachsende “soziale Schere” findet jeder mühelos im Netz. Hier drei Beispiele: 

Blog Ossietzky: Elite vertraut dem Staat  (Georg Rammer)

Deutschlandfunk: Kinderarmut

Tagesspiegel: Immerzu -steigende Mieten