Veröffentlicht: 27.11.2023

Macht die Dächer voll”
So lautet ein beliebter Slogan der Energiewende. Tatsächlich bieten die genügend Fläche, um einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität zu leisten. Das bestätigt eine neue Studie – vorausgesetzt, der Platz auf den Dächern Deutschlands wird richtig genutzt: https://www.klimareporter.de/strom/jedes-zweite-dach-muss-voll-mit-solarzellen-werden

Klo für alle
Unzählige Menschen müssen ihre Notdurft auf dem Feld oder in Wald, Gebüsch oder Gewässer verrichten. Ihnen hygiensichere Möglichkeiten zu bieten ist eines der 17 Uno-Ziele für Nachhaltige Entwicklung. Die Lage hat sich merklich verbessert, die Zahl der Betroffenen fiel zwischen 2000 und 2022 von 1,3 Milliarden auf 419 Millionen, ein Rückgang von über zwei Dritteln (WHO Bericht auf Englisch: humanity is making great progress.)

Elektrizität für alle
Laut Weltbank macht Tanzania große Fortschritte in der Elektrifizierung: 2011 erreichte der Strom aus der Steckdose nur 7 Prozent der Bevölkerung, 2020 waren es schon 37.7 Prozent. Das Land legte über 900 000 neue Anschlüsse für 4,5 Millionen Menschen. Unter den Neukunden waren 1664 Gesundheitszentren und 5900 Bildungsinstitute (Bericht englisch: World Bank)

Niemand mehr alleine
“Einsamkeit und Isolation schaden nicht nur der körperliche und geistige Gesundheit von Betroffenen, sondern auch dem sozialen Zusammenhalt. In sieben nordeuropäischen Ländern haben sich Universitäten, Gemeinden, Unternehmen und Verbände zusammengeschlossen für das europäische Projekt "I2I" - von der Isolation zur Integration.” Ganze Euronews Meldung (Deutsch) https://de.euronews.com/my-europe/2023/10/23/nordeuropaische-lander-helfen-burgern-von-der-isolation-zur-integration

Alles gut in Amerika
Während wir nur klagen, haben die USA ihre Krise erfolgreich exportieren können (sogar ihre Kriege lassen sie jetzt von anderen führen). Wachstum 4,9% im 3. Quartal 2023, tiefe Arbeitslosenzahlen und die Inflation ist fast bezwungen ( very close to being normalised). Arbeitnehmer in den unteren Gehaltsklassen haben starke Erhöhungen erstritten: Die haben etwa ein Viertel der Ungleichheit wett gemacht, die sich in den letzten vier Jahrzehntn etabliert hatte (eliminated around a quarter). Was lernen wir daraus? Es geht, wenn man will!

Mehr Schutz für Indigene und Urwälder
Der unter dem Schutz der Titanho Nijaamu La Libertad Indigenen Völker in Kolumbien stehende Amazonas-Urwald wird vergrößert von knapp 22'000 Hektar auf fast 25'000 Hektar. Die vier Stämme mussten 25 Jahre lang dafür kämpfen. Geschützt werden Amazonas-Delfine und Seekühe (Andes-Amazon Fund)

Native Pflanzen zur Begrünung der Stadt
Nicht in Stade, aber in São Paulo, Brasilien. Drei Gärtnereien produzieren jährlich 1,5 Millionen Setzlinge von seltenen und bedrohten Arten. Damit werden Plätze und Straßen begrünt. Schulen sollen in ärmeren Vierteln 10'000 Bäume pflanzen (Mongabay)

Bällchen in Löcher stoßen
Was macht man mit dem Rasen, wenn keiner mehr Golf spielen will? CNN meldet, dass in den USA seit 2006 mehr Golfplätze geschlossen als eröffnet werden. Für Umweltschützer ein gefundenes fressen, um durch “rewilding” (verwildern) die Biodiversität zu stärken (Video: CNN)

Noch viel mehr positive Geschichten auf https://futurecrunch.com/229-bush-pilot/

(Leider nur auf Englisch).

Hilfe für den Garten
Die Beseitigung von Gehölzen ist einer der häufigsten Gründe, weshalb sich Bürger*innen beim BUND melden und Information und Hilfe erfragen. Wir haben für engagierte Menschen eine Hilfe zusammengefaßt, welche Möglichkeiten es beim Schutz von Bäumen, Sträuchern und Hecken gibt.

https://www.bund-stade.de/service/meldungen/detail/news/welche-moeglichkeiten-gibt-es-beim-schutz-von-baeumen-straeuchern-und-hecken/

Mit Unkraut gegen die Hitze
“Im Sommer glüht das Steinpflaster in Santiago de Compostela. Per Zufall entdeckte ein Stadtplaner, wie Unkraut ... zwischen Pflasterritzen die Temperatur des Bodens um bis zu 28 Grad Celsius” senkt. Das ist ein wertvoller Beitrag gegen Hitzestress in der Stadt. Und der Einsatz von Regenwasser entlasrtet die Kläranlagen – und spart so auch Geld.

https://www.spektrum.de/news/bewachsene-fugen-superunkraeuter-gegen-hitzestress/2142636

Gerettete Landschaft
Wo die bayrische Rhön nach Westen abfällt, fließt der Wildbach Sinn in Richtung Main. Die BUND-Kreisgruppe Bad Kissingen setzt hier seit 2002 ein großes Schutzprojekt um. 70 Hektar konnte sie im Tal der Sinn bisher erwerben – viel Platz für den Bach, sich frei zu entwickeln. Mit Mäandern, Kiesbänken und Altwässern entstanden neue Lebensräume. Überdies lässt die Kreisgruppe mehr als 50 Hektar ganzjährig mit Rindern beweiden. Die mannigfaltige Natur nutzen zahllose Insekten und selten gewordene Vögel. So brütet in den Seggenrieden der Feldschwirl, in den Hecken mehrere Neuntöter. Selbst der Baumfalke findet hier ausreichend Nahrung, um seine jungen aufzuziehen.

Quelle: BUND-Magazin 04 / 2023

hier als Download:

https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/bundmagazin-4-23/

Hohe Schrecke – alter Wald mit Zukunft
Das BUND-Naturschutzgroßprojekt Hohe Schrecke ist 2014 in die Umsetzung gestartet. Nun dürfen sich 2.000 Hektar Laubwald frei von menschlichen Eingriffen zu echten Naturwäldern entwickeln. Damit wird Deutschland Waldwildnis zurückgegeben, eines Tages wird hier wieder ein echter Urwald wachsen. Auf weiteren 5.300 Hektar soll der Wald besonders naturnah bewirtschaftet werden. https://www.bund.net/waelder/naturwaelder/hohe-schrecke/

 


 

Veröffentlicht: 03.12.2022

Energie für alle
Manchmal reichen kleine Erfindungen, um eine große Wirkung zu erzielen: Ein Kästchen aus Holz mit einer Lampe und einem Solarpaneel an der Rückseite bringt Geflüchteten Licht und Strom, um ihre Handys zu laden. Die Türkische NGO Imece (https://www.imeceinitiative.com/en/) baut und verteilt das EFE genannte Gerät (die Abkürzung von “Energy for Everyone” - Energie für alle). Die Batterien des EFE können solar oder an der Steckdose aufgeladen werden. Über 300 Geräte wurden in diesem Jahr verteilt. Meist an Geflüchtete aus Syrien in der Türkei, aber auch an den Grenzen zu Bosnien oder der Ukraine (https://www.imeceinitiative.com/en/projects?modal_page=custom-page-detail&modal_detail_id=81674-energy-for-everyone-efe).

Quelle: Das Positiv-Nachrichten Portal “Future Crunch”: https://futurecrunch.com/192-quettabyte/

Video: https://www.youtube.com/watch?v=P8SauwGQHW0&t=1s

Vergebung statt Vergeltung:
Kate Brown
, Gouverneurin des US-Bundesstaates Oregon, hat etwa 45 000 wegen geringfügiger Marihuana-Vergehen Verurteile begnadigt. Insgesamt 47144 Urteile werden aufgehoben. Der Staat verzichtet auch auf rund 14 Millionen US $ Bussgelder und Gebühren. “Niemand soll ewig belastet werden wegen einer Verurteilung für etwas, das heute nicht mehr Straftat ist” erklärte Gouverneurin Brown. https://www.oregon.gov/newsroom/Pages/NewsDetail.aspx?newsid=76442

Schulden gegen Naturschutz
Die Naturschützer von “Nature Conservancy” (https://www.nature.org/en-us/) schufen das Programm “Blue Bonds for Ocean Conservation” (Blaue Rentenpapiere für die Erhaltung der Meere) 2016 mit einem ersten Versuch in den Seychellen: Auslandsschulden wurden reduziert und im Gegenzug der Schutz der Meere3 ausgeweitet. Nature Conservancy beteiligt sich mit Beratung zur Refinanzierung und Spenden. Der Versuch Gelang, sodass zahlreiche neue angestossen wurden. Erster am Ziel ist der kleine Karibikstaat Belize. Das Taucherparadies hat seine Schutzgebiete verdoppelt. “Wir haben die Verantwortung, den Planeten so weit wie möglich für künftige Generationen zu erhalten,” erklärte Juan Antonio Briceño, der Premier Belizes. “Wir können zeigen, dass Naturschutz auch ein gutes Geschäft ist und auf die Menschen wirkt, die vom Klimawandel direkt betroffen sind.”

Die ganze Geschichte: https://www.nature.org/en-us/magazine/magazine-articles/belize-blue-bonds

Freie Flüsse für freie Lachse
Nach jahrelangen Kämpfen ist es Ureinwohnern und Naturschützern gelungen, den Unterlauf des Klamath, des zweitgrößten Flusses Kaliforniens, von Staudämmen zu befreien. Vier zur Stromgewinnung längst nicht mehr rentable Dämme werden nach Entleerung der Stauseen abgebaut. Der Lachs, der zum Laichen aus dem Pazifik die Flüsse hinauf schwimmt und kühle Gewässer sucht in den Bergen, erhält durch diese Maßnahme knapp 500 Kilometer mehr Gewässer. “Die Klamath Lachse kommen heim,” erklärte Joseph James, Vorsitzender des Yurok Stammes, nach der Entscheidung der Energiebehörden. “Das Volk hat diesen Sieg verdient. Wir werden damit unsere Verpflichtungen gegenüber dem Fisch erfüllen, der unser Volk seit Anfang der Zeit ernährt hat.” https://www.npr.org/2022/11/17/1137442481/dam-demolition-klamath-river-california-federal-regulators-salmon

Kohle kommt zurück.... oder doch nicht?
Die US-Zeitschrift Politico behauptet, “Kohle kommt zurück” (https://www.politico.com/newsletters/power-switch/2022/11/21/coal-bounces-back-00069710). Angesichts der heutigen Lage, in der Grüne mehr über Rüstung als über Umweltschutz reden und RWE weiterhin Dörfer zermalmt (Lüzterath: https://luetzerathlebt.info/), scheint Pessimismus angebracht zu sein. Leo Roberts hat aber gute Argumente dagegen: https://twitter.com/leonickroberts/status/1595775014892363776

Die Wirtschaft spricht gegen den Neubau von Kohlekraftwerken (https://www.e3g.org/publications/approaching-the-milestone-the-impending-end-of-new-coal-power-plant-construction/) Und ist Wirtschaftlichkeit nicht alles in dieser Welt?

Elektromobilität – Revolution auf zwei Rädern
Alle reden nur vom E-Auto. Zehn Millionen neue E-Autos klingt gut. Aber es ist nichts im Vergleich zu den 275 Millionen E-Scooter, E-Mopeds und E-Tuk-Tuks auf den Strassen der Welt. Zusammen sparen die täglich eine Million Barrel Öl – mehr als alle E-Autos und E-LKW. Fast die Hälfte der im vergangenen Jahr Zwei- oder Dreiräder waren elektrisch. Wer einmal in Mumbai oder Dhaka in einem offenen Tuk-Tuk im Stau saß weiß, wir mörderisch die Luft wird. Der emissionsfreie Personentransport ist schon da. Wir müssen nur noch von unserem Goldenen Kalb “Auto” abschwören. https://www.protocol.com/manuals/future-of-mobility/electric-vehicles-motorcycles-scooters

Pestizidfreie Kommunen
Bisher haben sich rund 550 Städte und Gemeinden entschieden, ihre Grünflächen ohne Pestizide oder mindestens ohne Glyphosat zu bewirtschaften. Der BUND unterstützt diese Aktivitäten und hat deshalb einen Ratgeber "Die pestizidfreie Kommune" erarbeitet. In ihm wird das "Grundkonzept" einer pestizidfreien Kommune erläutert. Ebenso werden die wichtigsten pestizidfreien deutschen Kommunen vorgestellt. Die Broschüre kann heruntergeladen oder über den BUNDladen portofrei bestellt werden.

Quelle: https://www.bund.net/umweltgifte/pestizide/pestizidfreie-kommune/

Können wir den Tiefseebergbau stoppen?
Hoffnungsvolle Signale aus Jamaika, bei Verhandlungen der Internationalen Tiefseebodenbehörde (ISA) im November 2022 hat sich eine deutliche Dynamik hin zum Schutz der Tiefsee entwickelt. Während Frankreichs Präsident Emanuelle Macron den Tiefseebergbau verbieten lassen will, hat sich auch Deutschland für eine sogenannte Vorsorgende Pause ausgesprochen. Mit der Pause wirbt die Bundesregierung für ein Innehalten und keine vorschnellen Entscheidungen auf Kosten der Meeresumwelt  Der Tiefseebergbau wäre ein massiver Eingriff in die Tiefsee, mit unabsehbaren Folgen für Lebensräume und Artenvielfalt.

Quelle: https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/meere/meeresschutz/hoffnung-artenschutz-tiefsee

Mehr Schutz für das Wattenmeer?
Hoffentlich ist diese NABU-Meldung nicht zu optimistisch:
Naturverträgliche Energieproduktion rund um das Wattenmeer, besserer Schutz der Unterwasserwelt und nachhaltige Schifffahrt: Diese Aspekte sollen Deutschland, Dänemark und die Niederlande in Bezug auf das Wattenmeer künftig stärker berücksichtigen. Das fordern mehrere Umweltverbände aus diesen Ländern, unter anderem der NABU.

Die drei Anrainerstaaten tauschen sich nun auf der trilateralen Regierungskonferenz in Wilhelmshaven über den Schutz des sensiblen Lebensraums aus. Deutschland übergibt außerdem den bisherigen Vorsitz an Dänemark für die kommenden vier Jahre.

Quelle: https://www.nabu.de/news/2022/11/wattenmeer.html

Weg mit dem Großen pazifischen Müllhaufen?
Der aus dem Weltraum sichtbare Schandflecken im Ozean ist drei Mal so groß wie Frankreich und enthält geschätzt 100 Millionen Kilo Plastik. Die Organisation “The Ocean Cleanup” hat nun aber angefangen, aufzuräumen (https://www.theoceancleanup.com/).

Dieses Video zeigt eindrucksvoll, wie das funktioniert:

https://www.youtube.com/watch?v=JUQnhiZirKQ

Infos abonnieren geht hier: https://bit.ly/371k8sN.

Energiewende selber machen ...
fordert die Deutsche Umwelthilfe hat dafür eine Initiative gestartet: “Steckersolargeräte, sogenannte „Balkonkraftwerke“, sollen Mieterinnen und Mieter aktiv an der Energiewende beteiligen.” Die Meldung mit mehr Infos und Kontaktadressen hier: https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/energiewende-selber-machen-deutsche-umwelthilfe-startet-breite-initiative-fuer-balkonkraftwerke/

Und auch bei uns vor der Türe gibt es Erfreuliches:

Horstfriedhof Stade
Bei meinem letzten Besuch auf dem Horstfriedhof Stade fiel mir auf, dass die Wege – ausgenommen große Wege - zwischen und zu den Gräbern mehr grün als grau geschottert oder braun erdig aussahen. Ich sah in unmittelbarer Nähe einige Friedhofsgärtner bei Ihrer Arbeit an den Gräbern und nutzte die Gelegenheit zu fragen, ob die Wege nicht mehr gepflegt werden. Der Mitarbeiter gab mir gerne Auskunft, dass die Friedhofsverwaltung die Pflanzenschutzmittel für die Zuwege nicht mehr einsetzen will. Es soll alles grün wachsen und dann gemäht werden.

Quelle: Erlebt im August 2022, Gisela Hänig

Seit dem 1. Juli 2022 stehen auf dem Horstfriedhof die ersten Bienenvölker.

Quelle: https://www.horstfriedhof-stade.de/aktuelles/erste_Bienenv-lker-

https://www.horstfriedhof-stade.de/

 

Gerettete Landschaft
Wilhelmsfeld, eine kleine Gemeinde im Odenwald unweit von Heidelberg. Hier gewann die Bürgerinitiative unter Führung der örtlichen BUND-Gruppe den Bürgerentscheid gegen ein geplantes Gewerbegebiet. Mehr als sechs Hektar Wiesen- und Ackerflächen wären zum Opfer gefallen. Damit bleibt die abwechslungsreiche Landschaft am Eingang des Luftkurortes erhalten. Und mit ihr der Lebensraum von Wiesenknopf, Ameisenbläuling und anderen Tieren und Pflanzen. www.bi-schriesheimerhof.de Quelle: BUND-Magazin 2 / 22

BUND bremst die industrielle Tierhaltung
Im Landkreis Nordwestmecklenburg hat der BUND gleich zwei Erfolge gen Auswüchse in der Tierhaltung erzielt. Das Verwaltungsgericht Schwerin erließ einstweilige Verfügungen gegen eine neue Zuchtanlage für 13000 Schweine in Passee bei Neukloster und gegen die geplante Verdoppelung der Milchkühe auf 1140 Tiere in Dragun bei Schwerin. Beidesmal teilte das Gericht die Zweifel des BUND an der Rechtmäßigkeit der genehmigten Projekte. So sei die drohende Belastung von Böden, Grundwasser und geschützten Biotopen nicht angemessen berücksichtigt worden. Quelle: BUND-Magazin 2 / 22

Unnötigen Straßenbau verhindert - toller Erfolg für den BUND Thüringen
Der Freistaat hob Ende März seine Genehmigung für die Ortsumgehung Meinigen der Bundesstraße 19 zur Gänze auf - ein Novum in der Geschichte des Bundesverkehrswegeplans. Damit kam Thüringen einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zuvor. Geklagt hatte der BUND Landesverband, weil das Land trotz stark sinkender Verkehrsprognosen an dem völlig überzogenen Vorhaben festhielt. Großer Dank an alle, die fachlich und finanziell zu der erfolgreichen Klage beigetragen haben. Dies ist ein ermutigendes Signal für die notwendige Überprüfung des gesamten Wegeplans!

Quelle: BUND-Magazin 2 / 22

Internationales Plastik-Abkommen
Die UN-Umweltversammlung hat den Weg zu Verhandlungen für ein rechtlich bindendes Abkommen geebnet, das den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen in den Blick nimmt. Es soll helfen, Plastik und Plastikmüll zu vermeiden und der allgegenwärtigen Verschmutzung durch (Mikro)Plastik zu begegnen. Bisher fehlte ein solches Regelwerk. Regionale und nationale Vorschriften sind, sofern vorhanden, nur begrenzt wirksam. Der BUND mit seinem Bündnis "Wege aus der Plastikkrise" begrüßt das Bekenntnis, der Plastikverschmutzung in ihrem ganzen Ausmaß entgegenzutreten.

Quelle: BUND-Magazin 2 / 22

 


Veröffentlicht: 20.04.2022

Belgien schließt die letzten 17 Pelzfarmen des Landes. Vor dem für 2023 angekündigten Termin wird die qualvolle Zucht von Nerzen eingestellt. Ein Sieg der Tierschützer, die sich seit Jahren gegen diese grausame Tierhaltung eingesetzt haben. https://www.peta.org.uk/blog/belgium-fur-farms/

Schafe statt mähen
Immer mehr Ackerland droht unter Solarpaneelen zu verschwinden? Kein Problem, wenn man es richtig macht. Eine Studie der Universität Cornell hat untersucht, wie Solarpaneele gut für den Landwirten und seine Schafe sein kann. https://grist.org/fix/looking-forward/solar-grazing-expand-solar-without-losing-farmland-send-in-the-sheep/

Alternativen für Zement und Stahl?
Zum bauen brauchen wir Zement und Stahl, zwei der dreckigsten Industrien: sie stossen jährlich 2,3 Milliarden Tonnen CO2 aus. Wissenschaftler und Bauingenieure arbeiten an diversen Methoden, um den Verbrauch von Beton zu reduzieren im Bau – und sogar, ihn als CO2 Speicher zu nutzen. Das Magazin “Nature” gibt eine Übersicht über diese spannenden Entwicklungen: https://www.nature.com/articles/d41586-022-00758-4?utm_source=Nature+Briefing&utm_campaign=dc10ca4e09-briefing-dy-20220324&utm_medium=email&utm_term=0_c9dfd39373-dc10ca4e09-45792538

Rettung für Australische Urwälder
Ein halbes Jahrhundert lang haben sie gekämpft; nun haben Umweltschützer in West Australien ihr Ziel erreicht. Die Regierung des Bundesstaates West Australia wird das Abholzen der 300 Km südwestlich von Perth gelegenen, auf der Welt einzigartigen Urwälder bis 2024 endlich stoppen. Der Baumbestand wurde massiv abgeholzt für die Papierproduktion in Japan. Nun sollen die restlichen 400'000 Hektar erhalten bleiben. https://www.abc.net.au/news/2022-02-16/the-decades-long-fight-to-save-wa-old-growth-native-forest/100822968

So schön!
Die farbenfrohe Kubanische Landschnecke (polymita picta) ist Weichtier des Jahres 2022 https://tbg.senckenberg.de/de/molluscoftheyear-2022/?utm_source=Nature+Briefing&utm_campaign=00d48fce33-briefing-dy-20220321_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_c9dfd39373-00d48fce33-45792538

Versicherung macht Druck auf fossile Energieträger
Wenn's stimmt ist es lobenswert: MAPFRE, eine der größten Versicherer Europas, will fossile Energiekonzerne nur noch versichern, wenn die sich zu einem Übergangsplan verpflichten, der zur Erreichung des Klimaziels 1,5° beiträgt. https://global.insure-our-future.com/insure-our-future-welcomes-mapfres-commitment/

Schwimmende Solarpaneele helfen Thailand auf dem Weg der CO2-Vermeidung
Thailand hat auf einem Stausee 144000 schwimmende Solarpaneele installiert – eine Fläche so groß wie 70 Fußballfelder. Es ist das erste und größte Projekt dieser Art, versichert der zuständige Minister. Und es ist erst der Anfang, denn es sollen noch 14 weitere folgen! https://www.euronews.com/green/2022/03/11/huge-floating-solar-farm-sets-thailand-on-track-towards-carbon-neutrality

Wir wissen, was zu tun ist
Der dritte Teil des 6. IPCC-Berichtes wurde als “Ultimatum” verkündet, weltweit posaunten die Schlagzeilen die Botschaft aus, es sei “die letzte Warnung”. Das Umweltportal Grist sieht das differenzierter. Und zitiert Jim Skea, Co-Vorsitzender des IPCC Arbeitsgruppe 3: “Dieser Bericht hat gezeigt, wie wir einer gerechten und wohnlichen Welt näher kommen können. Wir wissen, was zu tun ist, wir wissen, wie wir das tun können. Nun liegt es an uns, zu handeln.” Umdenken, die Aufgabe fossiler Energieträger, bedeutet nicht Verzicht, oder die Minderung unserer Lebensqualität (die allzu oft mit materiellem Wohlstand gleichgesetzt wird). Nur durch Wandel können wir die Entwicklungsziele der UNO erreichen: Mehr Gerechtigkeit, Gesundheit und Bildung und weniger Ungleichheit, Hunger und Armut. https://grist.org/fix/looking-forward/the-better-world-beneath-the-ipcc-reports-dire-warning/

Das Internet-Portal Krautreporter hat 66 Gute Nachrichten gesammelt: https://krautreporter.de/4186-66-gute-nachrichten-die-2021-untergegangen-sind?shared=70465107-96a3-4c53-ba7f-5f848af05877

Hier wird etwa berichtet, wie die Welt mancherorts nachhaltiger wurde, wie in Vietnam, das seine Produktion von Solarenergie verdoppelte. In Kenya steigt die Zahl der Wildtiere, Giraffen sind nichtmehr gefährdet. Im Saarland entwickelt ein Erfinder nach 14 Jahren geduldiger Forschung, wie man Altreifen zerlegen und recyclen kann. Sich selbst auflösende Verpackungen tragen dazu bei, die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren, ein spanischer Koch nutzt Seegras und bekämpft damit auch die Klimakrise, denn Seegras bindet viel CO2. Und in Hamburg kriegen die Bushaltestellen kleine Wiesen aufs Dach – für die Bienen. Das macht doch alles Spaß in diesen so düsteren Zeiten!

Schottland forstet auf und hat wieder so viel Wald wie vor 900 Jahren. In den letzten 100 Jahren is die Waldfläche im eher kargen Norden der Britischen Inseln von sechs auf 18 Prozent der Fläche gewachsen. Bis 2032 sollen 21 Prozent der Fläche bewaldet sein, aber nicht nur mit den Holzplantagen der Forstindustrie. Laut Umfragen begrüßen 80 Prozent der Schotten die wachsende Bewegung zum „rewilding“, der Rückkehr zur Wildnis. https://archive.ph/X8jaq

Windkraft ist in Spanien zur wichtigsten Quelle elektrischer Energie geworden. Weite, dünn besiedelte Landstriche erleichtern den Bau von Windparks. 2021 produzierten 1265 Windparks 28,1 Gigawatt, fast fünf Gigwatt mehr als 2018. https://techxplore.com/news/2022-04-favourable-breezes-boost-spain-power.html

Kaum zu glauben: Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) hat Indien die extreme Armut fast besiegt. Nur noch 0,8 Prozent der Bevölkerung würde über weniger als dem Grenzwert von 1,9 Dollar am Tag verfügen. Dabei wird die „Purchasing Power Parity“ (Kaufkraft-Äquivalent) berechnet, da viele Arme in Indien von der Regierung Lebensmittel erhalten, nicht Geld. Auch die Ungleichheit soll sinken. Angesichts der steigenden Anzahl von Milliardären im Land (102 im Vergleich zu 107 in Deutschland, 99 sogenannte Oligarchen in Russland und 614 in den USA) kann man getrost auch Zweifel hegen über die angeblich steigende Gleichheit. https://www.hindustantimes.com/world-news/india-has-almost-wiped-out-extreme-poverty-imf-101649311909782.html

Ruanda liefert Blutkonserven per Drohne: Eine in The Lancet veröffentlichte Studie hat nachgewiesen, dass dies die Lieferung in entlegene Krankenhäuser stark beschleunigt hat. So wurde auch die Verschwendung von wertvollen Konserven durch Überschreitung von Fristen stark verringert. https://www.thelancet.com/journals/langlo/article/PIIS2214-109X(22)00048-1/fulltext

Andere wollen das System übernehmen: https://qz.com/africa/2086752/what-zipline-brings-to-nigeria-after-5-years-in-rwanda-and-ghana/

Auf landwirtschaftlichen Flächen doppelt ernten: Überarbeiteter Leitfaden zur Agri-Photovoltaik
„Mit der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) können Landwirtinnen und Landwirte ihre bewirtschafteten Flächen doppelt nutzen: Am Boden wachsen die Kulturpflanzen, darüber oder daneben erzeugen Solarmodule erneuerbaren Strom.“ So das Fraunhofer Institut in ihrer Presserklärung vom 6. April 2022. Eine doppelte Nutzung des Bodens ist für Landwirte durchaus machbar – was nicht heissen soll, dass wir die sehr großen Dachflächen ungenützter Gewerbebauten (vor allem in Stade) vergessen sollten. https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2022/auf-landwirtschaftlichen-flaechen-doppelt-ernten-ueberarbeiteter-leitfaden-agri-photovoltaik.html

 


Veröffentlicht: 30.11.2021

Außergewöhnlich viele bedrohte Brutvögel konnten 2021 im Bremer Blockland ihre Jungen aufziehen
www.bund-bremen.net/wiesenvogelschutz

Die Fischfangquoten in der Ostsee werden spürbar verringer
www.bund.net/fangquoten2022

In einer hektischen Großstadt Kinder sicher mit dem Rad zur Schule bringen? Im Konvoi geht das!
https://www.goodnewsnetwork.org/the-bike-bus-lets-dozens-of-families-get-their-kids-to-school-in-barcelona/

Zum ersten Mal seit 200 Jahren weiden Bisons wieder in Indiana
https://returntonow.net/2019/02/10/bison-are-roaming-free-in-indiana-for-the-first-time-in-200-years/“Wir brauchen Artenvielfalt, nicht Mais,” sagen Umweltschützer. Die Bisons werden helfen, die vom Pflug so lange ausgelaugte Erde wieder zu einer reichen Prärie zu machen.

Englische Honigbiene auferstanden
Eine einheimische Honigbiene galt als ausgestorben – aber nun wurde im dicht besiedelten Südosten Englands eine Kolonie in einem Wald gefunden. Den Bienen soll es sehr gut gehen!
https://www.goodnewsnetwork.org/bee-expert-discovers-wild-honeybees-in-ancient-english-forest-on-blenheim/

Landwirtschaft und Fotovoltaik
Das geht sogar gut zusammen: Solarpaneele sind keine Versiegelung.
https://www.goodnewsnetwork.org/agrivoltaics-of-solar-power-and-farming-are-a-big-success-on-this-boulder-farm/

Naturbasierte Lösungen – derzeit das große Schlagwort der Umweltbewegung, abgekürzt mit NBS (für englisch: nature-based solutions) - der Schutz der Natur als Mittel gegen die Klimakrise
https://www.zeit.de/2021/47/nature-based-solution-klimawandel-gruenflaechen-waelder-klimakonferenz
Die Zeit zitiert die Fachzeitschrift Nature: “Die Renaturierung von 15 Prozent der weltweit arten- und kohlenstoffreichen Flächen könnte 60 Prozent der vom Aussterben bedrohten Arten retten, hieß es da. Gleichzeitig würde das die kaum vorstellbare Menge von 300 Gigatonnen CO₂ binden – knapp ein Drittel der CO₂-Menge, die die Menschheit seit der Industrialisierung ausgestoßen hat.”
Klingt wunderbar, aber Achtung: auch dieses Konzept wird von Konzernen missbraucht.

Dazu das wichtige Buch: Klima : Eine neue Perspektive, Charles Eisenstein, Europa Verlag GmbH

Aus Future Crunch (Webseite für positive Meldungen)
Wo gerade so viel über impfen geredet wird: Die Gesundheitsorganisation der Uno WHO meldet erstaunliche Erfolge bei der Überwindung von Masern. Die Anzahl Toten fiel zwischen von über einer Million Toten im Jahr 2000 auf 60'700 im Jahr 2020 – das sind 94 Prozent weniger! Rund 31,7 Millionen Menschenleben! Denken wir mal daran, wenn wir lauthals über alles klagen WHO
Die Hälfte aller Fortbewegungen in einer Stadt zu Fuss oder per Rad? Vancouver hat es schon 2015 geschafft. Jetzt will Paris dieses Ziel erreichen und die ganze Stadt Fahrradgerecht umgestalten Bloomberg

Ein Index für Sozialen Fortschritt (https://www.socialprogress.org/index/global/results) misst weltweit Gesundheit, Sicherheit, Bildung, Technologie und Menschenrechte. In 147 Ländern der Welt geht es den Menschen besser als vor 10 Jahren, nur in den USA, Brasilien, Syrien und im Sudan geht es schlechter.

Ein Amazonas-Urwald für Europa?
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in neues Biosphären Reservat der Unesco (Uno-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur) soll erstmals fünf Länder umspannen: Österreich, Slovenien, Kroatien, Ungarn und Serbien. Das Reservat soll Feuchtgebiete, Wälder, Kiesbänke und Gewässer sollen geschützt werden, um ihre vielfältige Pflanz- und Tierwelt zu schützen. Die wichtigsten Brutstätten der Seeadler in Europa befinden sich etwa in diesem Gebiet Euro News

 


 

Veröffentlicht: 02.11.2021

Es funktioniert!”

Die Freude des Niederländers Boyan Slat (27) ist verständlich: Seit 10 Jahren arbeitet er an seinem “Ocean Cleanup”, dem originellen Meeresreiniger. Jetzt ist es einsatzbereit. Der gewaltigen Insel Müll, die zwischen Hawaii und Kalifornien im Pazifik schwebt, geht es jetzt an den Kragen:

https://www.goodnewsnetwork.org/20000-pounds-of-trash-removed-from-pacific-garbage-patch/

 

Klimafreundliche Energie aus der Wüste

Kurz vor der Klimakonferenz COP26 in Glasgow, kündigt China ein Großprojekt an: 100 Gigawatt Strom sollen durch in der Wüste aufgebaute Windräder und PV-Anlagen fliessen. Und das ist erst der Anfang. China will seinen Ruf als Kohlesünder offenbar los werden (Bericht auf Französisch)

Zum Vergleich: Ein normaler Haushalt mit zwei Personen braucht im Jahr etwa 3000kWh. Also 3 Megawattstunden oder auch 0,003 Gigawattstunden. 

https://www.numerama.com/sciences/747756-la-chine-construit-un-parc-photovoltaique-et-eolien-geant-dans-ses-zones-desertiques.html

 

Schlag gegen die Fossilen in der Arktis

Dank Klagen der Organisation “Earthjustice” hat ein Gericht das “Willow” Projekt in Alaska gestoppt. Die Firma ConocoPhilips wollte ein Naturschutzgebiet mit Straßen, Brücken und einer Flugpiste bestücken – und fossile Energie hochpumpen, das insgesamt so viel CO2 freigesetzt hätte wie 66 Kohlekraftwerke.

https://earthjustice.org/brief/2021/willow-project-arctic-oil-climate-victory?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_term=page

 

Immer gute Nachrichten....

… gibt es auf der Seite Future Crunch: https://futurecrunch.com/

Eine Gruppe von Wissenschaftlern, Künstlern und Designern durchstöbert die Medien weltweit, um positive Geschichten zu finden: “Wenn wir die Geschichte der Menschheit im 212. Jahrhundert ändern wollen, dann müssen wir anfangen, die Geschichten zu ändern, die wir uns erzählen.”

Diese positiv-Seite erscheint auf Englisch: https://futurecrunch.com/about/

 

Mehr Glück als wir verdienen

Manchmal scheint unser misshandelte Planet uns helfen zu wollen: Algen sollen einen großen Teil des durch die riesigen Buschfeuer in Australien freigesetzten CO2 absorbiert haben. Toll, auch wenn wir das nicht verdient haben.

https://www.newscientist.com/article/2289885-most-co2-from-australias-megafires-has-been-offset-by-algal-blooms/

 

Und zuletzt noch was für uns ganz lokal:

Sonnenschutz für Obstbäume liefert Strom

Auf dem Bio-Obsthof Nachtwey in Gelsdorf in Rheinland-Pfalz wurde eine Agri-PV-Forschungsanlage für Äpfel und Spalierobst errichtet. Beim Versuch sind es Äpfel. Wenn man die Kirschen ohnehin mit Plastik zudeckt, wäre das nicht auch eine produktive alternative?

https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2021/erste-agri-pv-anlage-fuer-co2-neutralen-obstanbau-im-test.html